Mittlerweile sind 68 Jahre seit dem Ende des zweiten Weltkriegs vergangen. Diejenigen die das Glück hatten die Herausforderungen, die Brutalität und die Zerstörung zu überleben, kommen ihren Lebensabenden immer näher und werden durch die Zeit in den Geschichtsbüchern verewigt. Jede neue Generation hat Hoffnungen, die sie für die Gegenwart entwickelt, um von der alten Generation zu lernen und manches anders zu machen. In ihren Versuchen, den Residuen zu begegnen, opfern sie ihrem Gewissen und das Gewissen der Anderen für einen falschen Ehrgeiz. Dieser falsche Ehrgeiz lässt das jetzige Bild in der Gegenwart zu Asche verbrennen. Man kann die Vergangenheit nicht ohne Konsequenz zufrieden stellen.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat Deutschland seine Souveränität, seine Identität und das ehemals tief verankerte Geschichtsbewusstsein aufgegeben. Der Generationenvertrag wurde gebrochen und wird gekrönt von einem niemals enden wollenden Zahlungsprozess von Reparationen. Hass und Schande verewigen sich zu einem tiefen Krater anstatt die eigentliche Absicht des Generationenvertrags zu verfolgen. Haben wir die wahre Bedeutung der Vergebung vergessen?
Ich bin Amerikanerin mit deutschen und jüdischen Wurzeln. Ich komme aus einem Land, dass von anderen Ländern, Kulturen, Klassen und der Welt selbst Wiedergutmachung verlangt. So halten wir die verglorifizierte Fahne der Freiheit empor und sind uns nicht bewusst über die damit einhergehende Schande. Ich kam nach Deutschland ohne auf die historische Vergangenheit herab zu blicken. Ich fühle mich hier zugehörig auch in der derzeitigen Lage in der es sich befindet. Ich lebe nun in Deutschland und kann sagen, dass ich stolz auf „mein“ Land, „mein“ Deutschland, bin.
Da ich aus einer Kultur ohne Identität mit einem Sammelbecken aus unterschiedlichsten Kulturen komme, kann ich mich zum ersten Mal zu diesem neuen Gefühl bekennen. Allerdings beabsichtige ich nicht deutsche Identität für mich zu beanspruchen, so wie es die „Eingeladenen“ und „Unwissenden“ versuchen. Ich bin nach Deutschland gekommen, weil es mir mein Gewissen aufgetragen hat.
Ich habe eine Vorliebe für multikulturelle Gesellschaften aufgrund meiner Sozialisation, aber ich habe gleichzeitig ein starkes Verlangen zu einer deutschen Identität bedingt durch mein familiäres Erbe. Berlin, als Hauptstadt dieser großartigen Nation und als „Mekka“ der urbanen Multikultur mit zahlreichen Falafel und Halloumi Läden an jeder Ecke, werden durch die omnipräsenten „Befreier“ in den Vordergrund gestellt und somit geraten deutsche Architektur und Geschichte immer mehr in den Schatten der Schuldgefühle. Leider wird Berlin als Ausverkauf einer McDonalds Version von den meisten Touristen wahrgenommen und der Alexanderplatz als einziges Berliner Wahrzeichen aufgefasst. Leute werden nur das sehen was sie sehen wollen und Deutschland wird nur das zeigen was es bereit ist von seiner Absolution Preis zu geben. Jenseits von der Stadtmitte wird man vermutlich mehr und mehr enttäuscht sein deutsches Erbe zu entdecken geschweige denn was es heisst in Deutschland zu sein. Diese Orte sind die Identität der Nachkriegszeit.
Es hängen keine deutschen Fahnen an den Türen ( es sei denn ein Fussballspiel steht bevor), immer mehr fremde Sprachen dominieren und kein Biergarten kann aufgesucht werden um den Durst zu stillen. Die einzige „Sprache“ ist das Graffiti, aber diese „Sprache“ ist nicht verständlich. In den letzten Jahrzehnten hat man gelernt sich selbst zu hassen und zu leugnen und den angeborenen patriotischen Stolz zu unterdrücken.
Aber es gibt eine neue Bewegung, die wie die apokalyptischen Reiter reitet. Die Zeit ist gekommen die Marginalisierung zu stoppen und das Resultat der Geschichte anzuerkennen. Nur wenn jeder von uns den Verlauf der Geschichte verstanden hat, kann eine Wiederbelebung dieser verhindert werden. Die deutsche Identität darf nicht geopfert werden für ein untergeordnetes Ziel. Das deutsche Erbe ist abhanden gekommen und die Deutschen sollten nicht dafür missachtet werden dieses zurück zu verlangen.